Termine

+
© SWR

YEKTA JAMALI: FLUCHT AUS DEM IRAN, ZIEL OLYMPIA

Yekta Jamali ist eine junge iranische Gewichtheberin, die sich ein großes Ziel gesetzt hat: Die Teilnahme an den Olympischen Spielen 2024 oder 2028. Doch um ihren Traum zu verwirklichen, musste sie eine schwere Entscheidung treffen: Die Flucht aus ihrem Heimatland, in dem sie keine Freiheit hatte. 

Yekta Jamali wurde am 16. Dezember 2004 in Isfahan, einer Provinz im Iran geboren. Mit 13 begann sie mit dem Gewichtheben und wurde Mitglied der iranischen Nationalmannschaft, worauf auch bald die ersten internationalen Wettkämpfe folgten.
2021 gewann sie die erste Medaille im Gewichtheben für den Iran: Bronze bei der Junioren-WM in Tashkent, Usbekistan, in der Gewichtsklasse bis 87kg und im selben Jahr Silber bei der Jugend-WM in der Gewichtsklasse bis 81kg. Doch hinter ihrem sportlichen Erfolg verbarg sich eine dunkle Realität: Das Mullah-Regime im Iran kontrollierte die Sportszene und unterdrückte vor allem die Sportlerinnen. Yekta Jamali musste sich einer Moralkommission unterwerfen, die ihr vorschrieb, wie sie sich zu kleiden, zu verhalten und zu präsentieren hatte. Sie hatte keine ausreichenden Trainingsmöglichkeiten, musste ein unpraktisches Kopftuch tragen und bekam nur einen Bruchteil des Gehalts, das männliche Athleten erhielten.

Irgendwann hielt sie es nicht länger aus und entschloss sich zur Flucht. Im Mai 2022 nutzte sie die Gelegenheit: Bei der Junioren-Weltmeisterschaft in Griechenland entkam sie ihren iranischen Bewachern und landete am Frankfurter Flughafen. Sie beantragte Asyl in Deutschland und fand eine neue Heimat beim AC Mutterstadt. Dort trainiert sie unter der Anleitung von Stefan Mohr, dem stellvertretenden Vorsitzenden des Vereins, der sie als ein absolutes Ausnahmetalent bezeichnet.
Yekta Jamali hat sich gut in Deutschland eingelebt und lernt fleißig die Sprache. Gleichzeitig begleitet sie aber auch täglich die Angst um ihre Sicherheit und die ihrer Angehörigen, denn sie weiß, dass das iranische Regime sie als Verräterin ansieht und sie bedrohen könnte. Trotz aller Schwierigkeiten gibt Yekta Jamali ihren olympischen Traum nicht auf. Sie möchte 2024 für das sogenannte Refugee-Team antreten, das aus geflüchteten Athlet*innen besteht, die nicht für ihr Herkunftsland kämpfen wollen. 2028 möchte sie dann eingebürgert und Teil des deutschen Nationalteams sein.  

Hier kommt ihr zum Beitrag und Interview von Yekta Jamali:
Geflohene Iranerin trainiert als Gewichtheberin in Mutterstadt - SWR Aktuell

Wir freuen uns auf eine selbstbestimmte sowie sichere Zukunft der Gewichtheberin Yakta Jamali und wünschen ihr viel Erfolg auf ihrem Weg zur Olympia. 

Premium-Partner

Sport-Partner