Allen John wiederholt seinen Titelgewinn von 2017
Allen John schafft sensationell die Wiederholung des Deaflympics-Titels von 2017. Bereits in Samsun (Türkei) holte er erstmals für den Deutschen Gehörlosen-Verband den ersehnten Titel im Deaf-Golfsport. In Brasilien krönte er sich erneut zum glücklichen Titelträger. Im Finale gegen den Kanadier Russell Bowie ließ der 34-jährige Wieslocher vom Golf-Club St. Leon Rot Nichts anbrennen und verließ sich auf sein Können, welche er auf der European Tour der hörenden Profis gleichermaßen zeigt. Es ist Allen Johns Verdienst, dass sich das regionale Olympiateam seit einigen Jahren intensiv auch den DeafAthletInnen annimmt. Auf seinen persönlichen Impuls hin wurde er im damaligen Team Tokio aufgenommen, ihm folgten weitere Deaf-AthletInnen aus dem Golfsport, inzwischen jedoch auch aus den Sportarten Fußball, Handball und Schwimmen. Nico Guldan vom Golf-Club Mannheim-Viernheim unterlag unglücklich im kleinen Finale um Bronze gegen den Kenianer Isaac Makokha und musste sich mit dem undankbaren 4. Platz geschlagen geben. Trotzdem steigert sich der 23-Jährige damit um zwei Plätze zu seiner Deaflympics Premiere 2017. Leider war für Amelie Paloma González Podbicanin in der Damenklasse bereits im Viertelfinale Schluss. Die 17-Jährige konnte ihren sensationellen 4. Platz von 2017 nicht verteidigen.
Schwimmen: Doppelbronze für Niklas Müller
Der GVS Heidelberg schickte mit Niklas Müller einen jüngst gekürten Weltmeister über 1.500 Meter zu den Deaflympics nach Brasilien. Der 18-jährige Youngster belohnte sich und seine Schwimmleiterin Gerda Reinhard bei seiner ersten Deaflympics-Teilnahme mit einer doppelten Medaillenausbeute. Über 1.500 Meter Freistil schwamm er in einer Zeit von 17:01,54 Minuten und über 800 Meter kraulte er in 8:56,17 Minuten jeweils zur Bronzemedaille. Warm geschwommen hatte er sich bereits einige Tage zuvor mit einem 5. Platz über die 400 Meter Lagen. „Das waren meine ersten Spiele und ich kehre überglücklich wieder nach Deutschland zurück“, strahlt Niklas vor seinem Rückflug in die Heimat. Für ihn geht es direkt wieder zur Schule, die er 2023 abschließen möchte, um anschließend Veterinärmedizin zu studieren.
Tennis: Cedric Kaufmann erringt Bronze im Doppel
Der Mannheimer Schüler Cedric Kaufmann (MTG Mannheim) kann seine erste Deaflympics-Teilnahme als bisher größten Erfolg verbuchen. Im Doppel mit Nils Rohwedder gewann er nun das kleine Finale souverän mit 6:3 und 6:3 gegen ein argentinische Duo. Dieser Erfolg ist auch, wegen einer Verletzung im Vorfeld - Bruch des Daumens - nicht hoch genug zu bewerten. Sein absoluter Wille an den Deaflympics teilzunehmen haben ihn angestachelt, um trotz der Trainingsausfälle, auf den Punkt wieder fit zu sein. Der 19-jährige Kaufmann steckt zudem inmitten seiner Abiturprüfungen und schreibt nach der Rückkehr aus Brasilien die letzten Prüfungen nach. Der Erfolg im Sport gibt ihm sicher Auftrieb und Ansporn, den nächsten Meilenstein hinter sich zu lassen. Der zweifache Deutsche Meister im Einzel und Doppel von 2021 trainiert erst seit vier Jahren auf einem intensivem Leistungssportniveau. Umso erstaunlicher die schnelle Entwicklung ran an die Weltspitze der Hörgeschädigten. Chapeau!
Handball: Silber gewonnen statt Gold verloren
Die Handballer jubelten trotz eines relativ deutlich verlorenen Finales (21:32) gegen Kroatien. Die Freude über die gewonnene Silbermedaille überwog dem mit elf Toren Unterschied verlorenen Spiel, denn nach Bronze in Samsung 2017 war mit dem Finaleinzug das gesetzte Ziel erreicht worden. Ulf Meyhöfer, Präsident des Pfälzer Handballbundes gratuliert dem Bundestrainer Alexander Zimpelmann aus Freinsheim: „Die DEAFBOYS sind ein ganz wichtiger Teil unserer Handballfamilie und somit auch für uns Herzenssache! Wir sind alle sehr stolz auf Euren Erfolg und wir sind dankbar, dafür dass wir Euch auf diesem Erfolgsweg mit unseren bescheidenen Möglichkeiten unterstützen durften.“ So trugen Dominik Götz und Felix Werling (GSV Frankenthal) und Lukas Kessler (GSV München) zum Erfolg des Teams bei.
Fußball: Ein undankbarer 4. Platz und eine große Enttäuschung für die Spieler
Die Fußballer hatten im kleinen Finale gegen die Türkei das Nachsehen. Nach 90 Minuten stand es 1:1, die Entscheidung musste im Elfmeterschießen fallen. Leider hatte die Türkei das Quäntchen Glück mehr auf ihrer Seite und trafen einmal mehr als die deutsche Auswahl. Der Karlsruher Kevin Bayer dazu: „Insgesamt haben wir ein starkes Turnier abgeliefert und sind denkbar knapp an einer Medaille vorbeigeschrammt. Die Erfahrung kann uns keiner mehr nehmen, auch wenn wir natürlich enttäuscht sind. Wir konzentrieren uns jetzt schon auf die WM in Südkorea in 2023, wo wir stärker zurückkommen wollen.“