Im Kanurennsport standen in diesem Jahr bereits zwei World Cup Wochenenden an. Der erste World Cup in Szeged (Ungarn) diente den Nationalfahrer*innen dazu, sich vorzeitig mit einem internationalen Leistungsnachweis für die Olympischen Spiele in Paris zu qualifizieren. Dies gelang sowohl Olympiasieger Max Lemke, der mit seiner Vierer-Crew: Max Rendschmidt (Essen), Jacob Schopf (Potsdam) und Tom Liebscher-Lucz (Dresden) souverän das gut besetzte Finale gewann, als auch der Karlsruherin Sarah Brüßler, ebenfalls im Viererkajak über 500 Meter.
Dabei war vor allem der Sieg des Damen-Flaggschiffs überraschend. Das neuformierte Boot, mit Schlagfrau Paulina Paszek (Hannover), Jule Hake (Lünen), Pauline Jagsch (Berlin) sowie der Rheinschwester Sarah Brüßler, siegte gegen die Weltmeisterinnen aus Neuseeland und deklassierte alle anderen Teams, die 2023 bei den Weltmeisterschaften noch vor dem damaligen Quartett aus Deutschland lagen. Aus dem WM-Vierer sitzt nun nur noch Sarah im Boot.
Ebenfalls aus dem Team Paris und in Szeged auf der Rennstrecke war der Refugee-Athlet Saeid Fazloula, der im Feld von 56 Einerfahrern im Kajak über 1.000 Meter den vierten Platz im D-Finale sicherte.
Aus dem Perspektivteam L.A. schnupperte die 20-jährige Gesine Ragwitz bei den „Großen“ Wettkampfluft im Zweierkajak über 500 Meter. Sie beendete ihre World Cup Premiere mit einem fünften Platz im B-Finale.
Bereits zwei Wochen später reiste die deutsche Nationalmannschaft zum World Cup nach Posen/Polen. Dort sollte das Team die Stresssituation mit Doppelstarts in einem hochkarätigen Feld üben, um für Paris Schlüsse ziehen zu können. Max Lemke gelang dies in ausgezeichneter Manier. Zwei Starts, zwei Siege standen am Ende für den Lampertheimer zu Buche. Er gewann sowohl die Viererkajak-Entscheidung als auch den Zweier mit Jacob Schopf über die 500 Meter.
Richtig eng ging es im Finale des Damenviererkajaks zu. Am Ende lagen die ersten vier Boote innerhalb von drei Zehnteln. Sarah Brüßler und ihr Team verloren den Kampf um die Medaille leider knapp: „Klar ist eine Medaille immer schön, aber wir haben nun gesehen, was noch nicht ganz perfekt war, und dafür sind die World Cups ja auch da. Einmal gewinnen und einmal knapp Vierte zu werden, das zeigt uns, dass es dieses Jahr richtig gut werden kann, aber wir nun auch noch hart arbeiten müssen.“
In Posen war neben Gesine Ragwitz, die im Zweierkajak Mixed den vierten Rang belegte, auch Tim Bechtold im Canadiereiner über 1.000 Meter mit dem neunten Platz aus dem Perspektivteam LA vertreten.
Lemke und Brüßler konzentrieren sich nun mit dem Olympiateam komplett auf die Vorbereitung der Olympischen Spiele. Für Ragwitz und Bechtold geht es in diesem Jahr als Saisonhighlight zu den U23-Weltmeisterschaften.
© Rheinbrüder | Alex Grüber