Malaika holt sich EM-Titel auf beeindruckende Weise zurück
Die Europameisterschaften der Leichtathletik waren ein voller Erfolg für die Athlet*innen aus der Metropolregion Rhein-Neckar. Mit dem zweitweitesten Sprung in ihrem Leben sicherte sich Malaika Mihambo die Goldmedaille im Weitsprung. Bereits im zweiten Versuch legte sie für ihre Konkurrentinnen das unerreichbare Maß von 7,22 Metern fest. „Das ist der Wahnsinn, ich habe mich super gefreut. Da habe ich selbst Gänsehaut bekommen“, freute sich die Olympiasiegerin von Tokio nach dem Wettkampf und stellte fest: „Ich weiß, dass es sogar noch weiter gehen kann. Darum freue ich mich jetzt unheimlich auf Paris.“
Und nicht nur sie freut sich auf Paris, sondern auch ihre Nationalteamkollegin und Karlsruherin Mikaelle Assani. Denn auch der 21-Jährigen gab die EM die Gewissheit, dass noch mehr in ihren Beinen steckt. Mit 6,91 Metern lag sie lange sogar auf Medaillenkurs. Nur der bessere zweite Sprung der Portugiesin Agate de Sousa machte ihr die Bronzemedaille im Weitsprung streitig.
Den Bronzeglanz um den Hals hatten hingegen gleich vier Athlet*innen mit Trainingsmittelpunkt in der Metropolregion Rhein-Neckar. Die Kugelstoßerin Yemisi Ogunleye wuchtete ihre Kugel auf 18,62 Meter und erkämpfte sich damit die Bronzemedaille. Bereits nach der Hallensaison und ihrem zweiten Platz bei der WM war klar, dass mit ihr in diesem Jahr zu rechnen ist.
Die Olympianorm und ebenfalls Bronze ersprang sich Oleg Zernikel beim Stabhochsprung-Wettkampf. Mit 5,82 Metern stellte er eine neue Saisonbestleistung auf. Damit hat er das Olympiaticket so gut wie in Händen.
Bestens dafür gewappnet haben sich auch die beiden Sprinter Owen Ansah und Lucas Ansah-Peprah, die in Mannheim bei Sebastian Bayer trainieren. Owen zeigte bereits mit dem fünften Platz über die 100 Meter, dass er in der europäischen Spitze mitmischen kann. Am Abschlusstag überraschten dann beide, gemeinsam mit Kevin Kranz und Deniz Almas, in der 4x100-Meter-Staffel mit der Bronzemedaille. Mit einem grandiosen Finish wäre es um Haaresbreite noch Silber geworden. Aber die italienische Staffel rettete Silber auf den letzten Millimeter ins Ziel.
„Für mich war es eine rundherum gelungene Europameisterschaft. Auf den Punkt genau bin ich zurück ins Team gekommen und ich freue mich riesig, dass ich mit der Bronzemedaille nach Hause gehe“, zog Owen nach dem Staffelfinale Bilanz. Mit diesem Erfolg dürfen wir Owen und Lucas auch ganz herzlich bei uns im Team Paris der Metropolregion Rhein-Neckar begrüßen.
Ein Wermutstropfen bei aller Freude über die Medaille gab es aus MRN-Sicht: Robin Ganter, der sich für das 100-Meter-Finale qualifiziert hatte und bei der Staffel-WM auf den Bahamas die deutsche Staffel für Paris qualifizierte, konnte verletzungsbedingt weder das Einzel- noch das Staffelfinale laufen. Wir wünschen ihm schnelle Genesung!
Nicht ganz wie erhofft lief es für Weitspringer Simon Batz mit Platz neun beim Weitsprungfinale und nur einem gültigen Versuch über 7,65 Meter. Sein Trainingskollege Luka Herden, der neu in der Metropolregion lebt, landete mit 8,01 Metern einen Platz vor ihm.
Mit Jessica-Bianca Wessolly (200 Meter) und Hammerwerferin Samantha Borutta mussten bereits in der Vorrunde bzw. in der Qualifikation zwei Athletinnen des Team Paris ihre Finalhoffnungen begraben.
Alle Leichtathlet*innen, die sich für Paris qualifizieren wollen, müssen vom 28. bis 30. Juni bei den Deutschen Meisterschaften in Braunschweig antreten. Danach trifft der DLV seine Entscheidung für die Olympia-Nominierung.